Bernd S. Langzeitpflege ohne
Lage und Aussicht von der Klinik aus sind sehr schön. Die Zimmer und der Aufenthaltsraum sind eng, aber mit dem Nötigsten ausgestattet; Balkon vorhanden. Hervorzuheben ist die Sauberkeit der Räumlichkeiten. Frühstücks- und Abendbuffet mit reichlich Auswahl, qualitativ gut. Mittagessen, wenn vom Restaurantleiter Hr. Bowitz gekocht, hervorragend; sein Stellvertreter bemüht sich sicherlich. Bei der Pflege und dem Verhalten den Patienten gegenüber herrschen gravierende Missstände, hier nur einige Beispiele: Als ich Spontanurin hatte, meldete ich das um 11 Uhr. »Sie haben ja Pampers an!« 12 Uhr: »Die Hose wird langsam nass«! »Stellen Sie sich nicht so an!« 13 Uhr: Stuhl mit Sitzbelag nass. »Das soll die Spätschicht machen!«
14 Uhr kommt die Spätschicht. »Das sehe ich schon auf eine Entfernung von 5 Metern. Unter Ihrem Stuhl ist der Schlauch nicht richtig befestigt und am Beuteleingang abge- knickt. Das wäre ein Handgriff gewesen.« Ergebnis dieser Bequemlichkeit: Hose und Rollstuhl mit Sitzbelag mussten gereinigt werden, eine Woche ohne Sitzbelag.
Als ich meinen von mir bestellten Betreuer wegen Betrügereien entlassen wollte, hieß es, das könne ich nicht. »Warum?« »Das ist halt so.« Das ist frech gelogen. Kopien irgendwelcher Unterlagen habe ich nie erhalten und die Akteneinsicht wurde mir verweigert. »Ich habe keine Zeit.« Das Formular »Vorsorgevollmacht« habe ich nur zum Unterschreiben, aber nicht zum Lesen (»machen Sie schnell«) erhalten. Nach meiner Entlassung erhielt ich es vom Betreuungsgericht beglaubigt. Darin steht: » Die vorliegende Vollmacht ist stets widerruflich.«
Als meine Hausärztin mir sagte, ich sei gesund und von ihr aus könne ich nach Hause gehen, wurde dies ignoriert, da es dem betrügerischen Betreuer nicht in seine Machenschaften passte. Sehr bequem für die stark unterbelegte Klinik (ein Stockwerk wurde mittlerweile geschlossen), da sie einen Bettenfüller suchte.
Etwas zwei Monate später erhielt ich Besuch vom MDK. Den an mich adressierten Bericht bekam ich erst von meinem später eingeschalteten Anwalt nach meiner Entlassung. Darin waren unter vielen anderen Unwahrheiten, die ohne meinem Beisein dem MDK gemacht wurden, auch zu lesen, dass mich meine Hausärztin zweimal pro Woche besucht haben soll. Tatsächlich aber nur ca. alle 3 Wochen!
Ziel all dieser Lügereien war es, eine möglichst hohe Pflegestufe zu erhalten, um abzukassieren und die Entlassung zu verhindern.
Ein mir von der Anstalt aufgezwungener (»Das ist halt so!«) Neurologe hat nach Fehldiagnosen und von mir nicht gewollten Besuchen an mir vorbei mit der Kasse abgerechnet. Die Rechnungen liegen mir mittlerweile vor und dokumentieren sowohl seine Unfähigkeit als auch seine Überflüssigkeit.
Der »Betreuer« hat ca. 1 Jahr lang die Erstattung der Krankenkasse unterschlagen statt die Klinikrechnungen zu bezahlen.
Die Klinik hat mich darüber nicht informiert. »Das dürfen wie Nicht« und »Das ist halt so!«
Zitat eines Patienten: »Es ist eine Kungelei zwischen Anstalt, sogenannten Betreuern und Ärzten, nur mit dem Ziel, es sich so bequem wie möglich zu machen, um Krankenkassen und Patienten abzuzocken.«
Dass die Anstaltsleiterin beim Durchqueren des Aufenthalts- und Speiseraumes jedes Mal weder »Guten Tag« noch »Guten Appetit« wünschte, rundet die verächtliche Einstellung gegenüber dem Patienten ab. Bei ihrem Vorgänger undenkbar. Kommentar einer früher dort Beschäftigten: »Es ist herzlos, wie man mit den alten Leuten umgeht.«
Wen wundert es, dass eine Anstalt mit dieser Einstellung in der Öffentlichkeit als Saustall bezeichnet wird und im Ranking mit der Note 1,5 weit unter dem Durchschnitt von 1,3 liegt?
Fazit: »Diese »Pflegeklinik« pflegt ihre Bequemlichkeit, ihren Geldbeutel und die Lügerei!
Aber sicherlich hat man sich um das Wohlergehen der Patienten immer bemüht.